Die Benefiztour für krebskranke Kinder hat sich in Rheinfelden etabliert. Alle, die bisher mitgefahren sind, kennen das Unterfangen von unserem Alois im Jahre 1980, als er in einem Monat täglich über 300 Kilometer zurücklegte.
Zwei Wochen nach der diesjährigen Benefiztour wurde nun die offizielle Strecke angeboten, die Alois bei seinem Weltrekord täglich zurücklegte. Unter dem Hinweis, dass das Abfahren der 320 Kilometer nur für sehr ausdauernde Radler zu empfehlen ist, fand sich eine kleine Gruppe. Am Start waren Adrian, Eberhard, Michael S., Ralf, Wolfgang und natürlich Alois.
Die Fahrer starteten in Rheinfelden um 7 Uhr bei angenehmen 18°C. Die Sonne tat sich etwas schwer, die tiefhängenden Wolken wegzuschieben. Es fühlte sich an, als wäre der Herbst schon eingetroffen. So ging es die ersten zwei Stunden bis nach Neuenburg noch mit relativ wenig Sonne in Richtung Norden. Es wurde keine Marschtabelle oder eine Geschwindigkeit vorgegeben. Man fuhr einfach so schnell, wie es als angenehm empfunden wurde.
Nachdem dann der Wendepunkt der 200er Strecke in Bahlingen erreicht wurde, war jedem bewusst, dass die Herausforderung eigentlich erst jetzt beginnen würde. Von nun an betraten wir mehr oder weniger Neuland - mal abgesehen von Alois! Er sollte ja die Strecke bestens kennen.
Vorbei am Europapark ging es dann weiter bis nach Eckartsweier (liegt im Ortenaukreis zwischen Offenburg und Kehl). Die ersten 160 Kilometer waren geschafft. Von nun an wurden die Kilometer rückwärts gezählt. 160 Kilometer werden von gut trainierten Hobbyfahrer durchaus öfter gefahren. Aber das war ja eben erst die Halbzeitdistanz.
Wieder erreichten wir den Europapark. Es blieb genügend Zeit für ein kurzes Foto und eine Abkühlung der heiss gelaufenen Füße von Alois. Nach ca. 210 Kilometer wurde ein weiterer Halt eingelegt. Wir stärkten uns mit Kuchen und alkoholfreiem Weizenbier, dem isotonischen Kaltgetränk schlechthin.
Nun stiess auch Ralf Bär zur Gruppe, der aus zeitlichen Gründen heute nicht mit uns losfahren konnte, dazu.
Zurück auf bekanntem Terrain wurde scheinbar alles daran gesetzt, um doch noch einen 30er Schnitt hinzubekommen. Das Tempo wurde immer wieder verschärft - Einerreihe statt Doppelreihe gefahren.
Nach 11 Stunden und 320 Kilometer war die Tortur dann zu Ende. Die Gruppe erreichte wohlbehalten, mit leichtem Ziehen in den Beinen den Ausgangspunkt in Rheinfelden. Es hat Spass gemacht, die Grenzen des Ausdauersports wieder einmal neu ausgelotet zu haben.